Herz und Gehirn, Körper und Geist

Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen – Online-Kongress vom 12.04. bis 18.04.2021

Die Kommunikation der Gesellschaft ist gestört

Viele Menschen sind Indexpatienten für ein erkranktes System

Eine Gesellschaft, in der die Fallzahlen von Depressionen, Burnout und Existenzängsten in erschreckender Weise ansteigen, muss sich selbst überprüfen. Wer in einem der äußerlich sichersten Länder der Welt massive Ängste entwickelt, sollte als Indexpatient angesehen werden.

Was ist ein Indexpatient?

Ein Indexpatient ist eine Person, die ein Problem eines Systems (z. B. Familie) verkörpert. So kann ein Kind, dessen Eltern sich ständig streiten, eine Magersucht entwickeln. Das geschieht unbewusst und unwillentlich. Aber es hat unweigerlich Auswirkungen auf die Beziehungsgestaltung der Eltern. Die Aufmerksamkeit fließt in Richtung krankes Kind. Es gibt Fälle, in denen die gemeinsame Verantwortung für ein erkranktes Kind eine Beziehung stabilisieren kann. Der Indexpatient indes bezahlt einen sehr hohen Preis.

Die gute Nachricht für viele, die auf einen Psychotherapieplatz warten: Die Systemische Therapie ist inzwischen Kassenleistung. Man darf davon ausgehen, dass hier eine neue Gesundheitsgeschichte geschrieben werden wird.

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Ziele setzen – Grenzen erkennen – Ergänzungen zur Psychotherapie finden

Ziele einer Psychotherapie bzw. Beratung? Unmögliches bleibt unmöglich

Es lebe die gesunde Restriktion!

  • Es gibt keine konfliktlose Beziehung – nicht in der Berufswelt, nicht im Privaten, nicht in mir zwischen meinen vielen unterschiedlichen Seiten, Wünschen, Werten usw.
  • Es gibt kein angstfreies Leben. Angst gehört dazu, Angst kann das Leben retten.
  • Gedanken lassen sich nicht kontrollieren. Niemals. Aber Gedanken lassen sich nutzen. Immer. Die Utilisation, bekannt vor allem aus der Hypnotherapie, ist in exzellentes Mittel, um mit dem zu arbeiten, was ohnehin schon da ist.

Wie kann ich mir in der Wartezeit auf einen Therapieplatz selbst helfen?

Wer diese und alle anderen natürlichen Grenzen des Lebens anerkennt und in sein Leben integriert, wird einen Verlust betrauern, Erschöpfung verspüren, ein Wagnis erkennen und Übermaß entziffern. Das ist ein erheblicher Beitrag zur Gesundheit.

Ohne Wartezeit.

Wenn ich nichts dagegen machen kann, dann mache ich eben etwas damit.

Wichtiger Hinweis: Mit dieser Seite soll ausdrücklich der hohe Leidensdruck gewürdigt werden, unter dem Menschen mit seelischen Nöten stehen. Eine depressive Reaktion auf eine erdrückend wirkende (deprimere, niederdrücken) Situation ist jedoch keine Störung, sondern eine folgerichtige Entwicklung. Die Situation muss verbessert werden, damit es dem Menschen besser geht. Ähnlich verhält es sich mit den Themen Zwangsstörung, Panikattacken, Ängsten usw.

Besuchen Sie auch die neue Internetseite zum Umgang mit Depressionen.

Unser Gesundheitssystem braucht vor allem dringend systemisch und hypnosystemisch ausgebildete Psychosomatiker.

Menschen mit traumatischen Erfahrungen benötigen wie Personen, die unter hohem Druck in der Arbeit stehen, professionelle Hilfe.

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Warum dauern viele Psychotherapien so lange?

Warum dauern viele Psychotherapien so lange?

Therapeuten arbeiten oft für unerreichbare Ziele

Eines der großen Dilemmata in der Psychotherapie ist die Zusammenarbeit von Klienten (Patienten) und Beratern (Psychotherapeuten) im Dienst unerreichbarer Ziele.

Wer sich abmüht, ein unerreichbares Ziel zu erreichen, scheitert naturgemäß. Die Tatsache des Scheiterns an überformatigen Zielen lässt jedoch keine sinnvolle Aussage über einen Menschen zu, der eine Therapie aufsucht. Unerreichbare Ziele bleiben unerreichbar.

Die Arbeit als Psychotherapeut oder Psychiater beginnt mit der Einigung auf erreichbare Therapieziele (Auftragsklärung).

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Was kann eine Psychotherapie leisten?

Ressoucenorientierte Therapie

Eine menschenfreundliche, den Klienten zugewandte und wertschätzende Therapie ist immer ressourcenorientiert, lösungsorientiert, kontextbezogen, aufbauend, entlastend, ernüchternd hinsichtlich natürlicher Grenzen.

Eine der vielen natürlichen Grenzen des Menschen ist z. B. die durch die Funktionsweise des Gehirns ausgeschlossene Möglichkeit, Gedanken durch Anstrengung oder Willenskraft zu kontrollieren.

  • Wer sich der Tatsache bewusst wird und bleibt, dass Gedanken, zumal die unliebsamen, nicht durch Dompteurtechniken oder ähnliches zum Stillstand oder sogar zum Verschwinden zu bringen sind, wird es nicht versuchen.
  • Wer diese Tatsache ignoriert, mutet Menschen „Expositionstrainings“ zu, die dazu führen sollen, die Angst zu brechen oder die Erkenntnis aus der unkundigen Seele herauszuschälen, dass man nicht daran stirbt, wenn man sich mit dem Schlafanzug auf dem Boden wälzt und in diesem Schlafanzug dann schläft. Solcherlei Vorgehen führt in vielen Fällen zum Angstlernen. Und auch das ist nicht nicht krank, sondern folgerichtig.
  • Ein gesundes Gehirn vernetzt pausenlos – ab dem Embrionalstadium, dann als Kleinkind, Schulkind, adoleszente Person, Mutter, Vater, Greis usw. Es hört nie auf mit dem Assoziieren, das Gehirn.
  • Wenn es den Auftrag eines Therapeuten vernimmt, sich nicht mehr mit etwas zu befassen, wird es sich um so mehr damit befassen. Denn die Energie fließt immer dorthin, wohin die Aufmerksamkeit fließt.
  • Zellen, die miteinander feuern, vernetzen sich. Vernetzte Zellen feuern bevorzugt miteinander. Verfahren wie die Konfrontationstherapie oder das Expositionstraining sind selbst bei oberflächlicher Betrachtung natürlicher Gehirnfunktionen als krasse Kunstfehler, als Denkfehler entlarvt.

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Hausärzte haben keine Zeit und verschreiben Psychopharmaka

Wie soll ein Hausarzt innerhalb weniger Minuten ein psychisches Patientenproblem lösen helfen? Menschen suchen Ärzte auf. Speziell die Hausärzte dürfen aus Kostengründen oft nur wenige Minuten mit Patienten sprechen.  

Kann man Ängste entfernen?

Ärzte und Psychotherapeuten sehen oft unerfüllbare Aufträge

Kommt nun ein Patient und beklagt heftige Angst und will die Angst entfernen lassen wie eine kariöse Stelle am Zahn, dann muss Pharma her. Tabletten können bei einer – oft durchaus begründet auftretenden – Angst weder die Kontextbedingungen ändern können noch die Haltung des Menschen zu seinen Wahrnehmungen. Und so kommt es, dass ein Mensch mit einer natürlich begründeten Angst (z. B. vor Jobverlust oder dem Zerbrechen der Beziehung) ein Etikett bekommt: Angststörung.

Ein Blick in die Verweisungswege des Gesundheitswesens zeigt schnell, wohin die Reise geht: auf die Wartebank, in eine monatelange Warteschleife auf eine Psychotherapie. In dieser Waretezeit verbessern sich die „Symptome“ nicht etwa, nein: Es wird scheinbar immer klarer, dass eine heftige Angsterkrankung vorliegt.

Irgendwann geht es dann zum Therapeuten. Hier muss man viel Glück haben, d. h. zu einer Persönlichkeit kommen, die drei Prinzipien pflegt:

  • „Ich weiß nichts über Sie – und ich nehme mir Zeit, Ihre Umstände kennenzulernen“
  • „Mit welchem Ziel kommen Sie zu mir – was ist Ihr Auftrag? Ich kann nur für einen erfüllbaren Auftrag arbeiten. Das Vernichten, Abschneiden oder Auslöschen von Angst zählt nicht zu meinem Handwerk. Niemand kann das.“
  • „Woran werden Sie und ich erkennen, dass unsere Zusammenarbeit in Ihrem Sinne (Auftrag) abgeschlossen ist? Sie können in jede Sitzung mit der Grundannahme kommen, dass es Ihre letzte Sitzung sein kann. Denn nicht ich als Therapeut oder die Krankenkasse entscheidet über Kontingente, ab wann Gesundheit einsetzt.“

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Warum wird so vieles zur Störung erklärt?

Warum werden auch gesunde Reaktionen oft irrtümlich als Störung eingestuft?

Man braucht nur den ICD-10 oder den DSM-V anzusehen, um zu einer einfachen Erkenntnis zu gelangen:

Wenn immer mehr Menschen als behandlungswürdig eingestuft werden, weil sie natürliche Reaktionen zeigen, müssten weite Teile der Gesellschaft per definitionem krank oder gestört sein.

Der amerikanische Psychiater Allen Frances hat einen beeindruckenden Bericht darüber erstellt, wie die Gesellschaft systematisch als krank definiert wird.

  • Menschen, die um einen verstorbenen Angehörigen trauern, werden inzwischen nach wenigen Wochen als depressiv eingestuft.
  • Vor 50 und vor 100 Jahren war es normal, ein Jahr lang Trauer zu tragen: um der Trauer Raum zu geben.
  • Das war gesund und gut so.
  • Man konnte die Tatsache des Verlusts nach außen hin dokumentieren (schwarze Kleidung), wurde in Ruhe gelassen oder getröstet und hatte Zeit, sich in der neuen Situation ohne den geliebten Menschen einzurichten.

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Warum gibt es so lange Wartezeiten bei Psychotherapie?

Warum muss man auf Psychotherapie so lange warten? Zu wenig Psychotherapeuten? Die gesetzlichen Krankenkassen lassen zu wenig Kassensitze zu, das ist das Hauptproblem. Viele Menschen mit einer Depression, Angststörung, Zwangsstörung, Anpasssungsstörung usw. suchen somit lange nach einer Beratung bzw. Psychotherapie.